Die Heidenakademie startete mit einer großartigen Idee. Im heutigen Heidentum, in dem immer noch über Scharlatane geschimpft wird. In einer Welt, in dem es immer noch Individuen, gibt welche die Suche nach ihrer Spiritualität ausnutzen, um Abhängigkeiten zu erzeugen.
In dieser Welt wollten wir etwas schaffen. Wir wollten einen Ort schaffen, in dem man sich als Heide sicher fühlen kann. Ein Ort, an dem man lernen kann und der Kurse anbietet. Ein Ort, wo man sich sicher sein kann, dass es mit rechten Dingen zugeht. Hintergedanke war, dass sich die etablierten Gruppen und Vereine zusammentun und sich gegenseitig kontrollieren. Das ist ein Prozess, der in der Wissenschaft „Peer-to-Peer-Review“ genannt wird. Dort führt er dazu, dass zum Schluss etwas qualitativ hochwertiges heraus kommt.
Gleichzeitig sollte die Heidenakademie ein sicherer Hafen werden. Dort sollten sich Heiden austauschen können, die sich teilweise nicht exponieren können. Wenn sie z.B. für einen kirchlichen Träger arbeiten, gefahrlos online treffen und austauschen können, ohne Angst zu haben ihren Job zu verlieren.
Großes Anfangsinteresse
Das Interesse war groß und schon in der ersten Test- und Aufbauphase wollten weit mehr als hundert Heiden teilhaben. Und da hatten wir quasi fast noch nichts.
Angemeldet hatten sich dann 75. Das war für uns, die wir aus den 90er Jahren noch mit Gruppen von maximal 20 Personen gearbeitet haben, wirklich überraschend. Es hat uns angetrieben, viele Möglichkeiten zu bieten.
Allerdings machten wir von Anfang an klar, dass alle mit anpacken müssen. Wir müssten Kontakte aufbauen und auch die ein oder andere gegenseitige Misstrauenshürde überwinden. Ich denke immer noch, wir hätten es schaffen können.
Doch leider blieb nach der ersten Euphorie die ganze Arbeit – und auch die Kosten – auf sehr, sehr wenigen Schultern liegen. Das führte zum Stocken der Entwicklung und führte letztlich dazu, dass Interesse erstarb.
Sprich: Es lief im Prinzip so, wie es im Heidentum häufig läuft. Hohe Anfangserwartung, aber niemand will wirklich etwas machen, und letztlich schläft das Projekt ein. Gewonnen haben nur die Unkenrufer. Die freuen sich, weil sie wieder mal recht hatten.
Ebenso starben schon der heidnische Dachverband, die Verdandihilfe, die Printversion des Kessels und viele andere tolle und ambitionierte Projekte.
Auf der anderen Seite wachsen die etablierten Vereinigungen und Vereine. Das wiederum ist ein gutes Zeichen für das Heidentum, zeigt aber, dass kreative Ideen selbst im Heidentum wenig Chancen haben.
Zeit für den Abschied von der Heidenakademie
Es ist schade, dass gute Ideen am Umfeld scheitern, doch dies ist eine typisch menschliche Problematik. Wir hatten viel Spaß mit dem Projekt der Heidenakademie. Aber nach fünf Jahren Aufbau, Investitionen und viele Gespräche ist für uns dieses Kapitel nun abgeschlossen. Danke für alle, die uns die Treue gehalten und die mit uns an dieses Ziel geglaubt haben. Die, die mit uns in Kontakt bleiben wollen, dürfen sich gern hier melden. Wir freuen uns immer über Gäste und auch neue Gesichter – und wer wirklich Lust hat, darf sich gern in unserem Forum anmelden.
Die Götter mit Euch,
Das Team der Heidenakademie