„Weniger Plastik durch Käse und Fleisch“ bedeutet zugleich mehr Naturschutz . Unter der Prämisse Müllvermeidung steht diese Blogreihe. Es bedeutet, Verantwortung zu zeigen. Es bedeutet, zu verstehen, dass der Müll nicht mit dem Wurf in die Tonne verschwunden ist. Wir haben uns als Familie zusammengesetzt, denn wir wollten etwas ändern. Das war an Samhain 2018, an dem wir unseren Neujahrsentschluss fassten: Zwischen Januar 2019 und Juli 2019 möchten wir unseren Plastikmüll von damals einem Sack pro Woche reduzieren – und zwar auf die Hälfte. „Unverpackt“-Läden kommen hierbei nicht in Frage, da der nächste dieser Läden so weit von uns weg ist, dass ein Einkauf auf ökologischer Ebene nicht vertretbar ist. Welche Mittel haben geholfen? Welche nicht? Im zweiten Teil der Reihe geht es um unsere Erfahrungen mit dem Einkauf auf Käse und Fleisch. Wie effektiv kann hier Plastik eingespart werden?
Dieses mal: Weniger Plastik durch Käse und Fleisch?
Das Thema Ernährung ist ein sehr heikles. Veganer kritisieren mich (nicht ganz zu unrecht), dass der Konsum von Milchprodukten einen negativen Beitrag zur Klimaentwicklung leistet, von den Qualen der Tiere mal ganz abgesehen. Doch diese Thematik haben wir schon beleuchtet, daher bleibt der Fokus heute auf dem Verpackungsmüll. Deswegen werden wir den Inhalt der Verpackung (weitgehend) hintanstellen. Es sei nur so viel gesagt, dass ich meine guten Gründe habe, kein Veganer zu sein.
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass wir wider besseres Wissen gern beim Discounter Käse und auch Fleisch gekauft haben. Es war einfach, günstig und gut abgepackt, so dass es sich lang gehalten hat und es alles in allem sehr bequem war. Aus Tierschutzaspekten haben wir uns dann aber stark nachhaltigere Firmen verlegt, Die Verpackung jedoch spielte nie eine große Rolle.
Hier nun Umzudenken war für uns erst einmal nicht sehr einfach. Wir wussten: Aus der Theke können wir Fleisch und Wurst nicht mehr nehmen, denn diese sind ja immer von riesigen Plastikbergen umgeben, die wir gleich mit kaufen. Doch: Woher sollen wir die Waren dann bekommen? Und hat es überhaupt einen Effekt? Haben wir letztlich weniger Plastik durch Käse und Fleisch? Nach langem Suchen fanden wir einen Metzger mit Käse-Verkauf, von dem wir die Waren mit halbwegs guten Gewissen – und vor allem: plastikarm – beziehen konnten.
Worauf man beim Finden eines guten Metzgers achten sollte, werde ich demnächst in einem eigenen Blogbeitrag beleuchten.
Wie teuer ist „Weniger Plastik durch Käse und Fleisch“?
So günstig wie beim Discounter sind die Produkte von Metzger und Käserei nicht. Im Schnitt geben wir nun für diese Dinge etwa 40% mehr aus. Das ist auch wenig verwunderlich, schließlich ist der Inhalt regional und (echtes) Bio. Dennoch: viel Sparpotenzial finden wir hier nicht.
Die Auswahl an Käse und auch Fleisch sind deutlich größer als beim Discounter oder anderen Supermärkten. Vor allem gibt es einen Ansprechpartner, der über die Produkte Auskunft geben und beraten kann und die gewünschte Menge abpackt. Hier kann ich ich sagen, ob ich es am Stück oder geschnitten möchte. Diese Auswahl habe ich im Discounter nicht.
Doch was ist nun mit dem Einsparen von Plastik? Nun, hier muss ganz klar gesagt werden: Ganz ohne geht es bei diesem Metzger auch nicht. Die Produkte werden in Papier eingeschlagen, doch an dieser ist an der Innenseite eine dünne Plastikfolie angebracht. Die lässt sich später leicht entfernen und wiegt nur ein Bruchteil dessen, was eine Discounterpackung auf die Waage bringt.
Das Mitbringen eigener Packungen und Wachstücher
Generell ist es empfehlenswert, eigene Behältnisse mitzubringen. Hier gewinnen wir jedoch diesmal nicht viel. Die Angestellten sind angewiesen, die Produkte in jedem Fall auf die Plastikfolie zu legen. Stellt man seine eigene Packung auf den Thresen, legen sie den Käse dann dort hinein. Das sieht etwas lustig aus, denn sie dürfen dabei die Packung nicht berühren. Die Folie bleibt dabei demnach so oder so dabei, was unsere Plastikbilanz also nicht verbessert.
Grund für dieses Verhalten sind die Gesumdheitsbestimmungen der EU (und davor von Deutschland). Um uns vor Infektionen durch Salmonellen, Listerien und anderen fiesen Vertretern der „pathogenen Bakterien“ (sprich: Krankheitserregern) zu schützen, sind sehr stremge Hygienemaßnahmen getroffen worden. Dazu gehört, dass die Verkäufer eben nichts anfassen dürfen, was vom Kunden kommt (Geld ist hier kurioserweise ausgenommen).
Unser Fazit
Die Einsparung von Plastik ist durch diesen Schritt enorm. Das haben wir sofort gemerkt. Allerdings ist er auch recht teuer erkauft, denn wir merken die Umstellung auch in den Ausgaben für Lebensmittel. Natürlich liegt das nicht (nur) am Plastik, sondern an den vielen anderen Vorteilen, doch andere plastikarme Aternativen haben wir bis heute nicht gefunden.
Das bedeutet, dass Menschen mit geringem Einkommen hier ganz klar überlegen müssen, diesen Schritt zu gehen. Wir haben uns dazu entschlossen, diesen Schritt beizubehalten. Wir haben nämlich gemerkt, dass wir fast automatisch sehr viel bewusster Käse und Fleisch einkaufen als früher, und das wiederum schont nicht nur Öko- und Plastikbilanz, sondern auch unseren Geldbeutel. Ergo: Wir haben deutlich weniger Plastik. Durch Käse- und Fleisch- Reduktion lässt sich diese Bilanz aber sicher noch weiter verbessern.
Mehr Tipps und Erfahrungen findest Du in unserem Leitartikel zum Thema Plastik. Viel Spaß beim Lesen!
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